Deutschland an den Außengrenzen umrundet

Am 27. Juli 2013 wurde ein weiteres Großprojekt der Staubwolke, die Deutschlandumrun-dung an den Außengrenzen abgeschlossen. In sechs Etappen auf mehrere Jahre verteilt und mit einigen Unterbrechungen verfolgten die Rennradfahrer der Staubwolke dieses Projekt. Immer wieder musste neu koordiniert und motiviert werden, doch am Ende liegen ca. 6.000 km, tausende Höhenmeter und herrliche Radfahrstrecken in allen Nachbarländern hinter den Radsportlern. Die Tour endete glücklich und gemessen an der langen Strecke mit wenigen Pannen bei herrlichem Sommerwetter am Plöner See. Die letzte Etappe führte über 911 km von Zittau nach Plön.

Nach einer kurzen Anreise mit dem Tourbus nach Zittau, diente der erste halbe Tag über 100 km zum Einrollen. Der Straßenbelag in Polen erwies sich auf den folgenden Kilometern als tückisch wurde jedoch im Verlauf der Tour immer besser. Die für Touristen sehr schön anzusehenden Ortsdurchfahrten mit historischem Kopfsteinpflaster sind für Rennradfahrer jedoch nur sehr bedingt geeignet, so dass gleich nach einigen Kilometern die erste Hinterradfelge zerrissen war. An den darauf folgenden Tagen wurden trotz Temperaturen von mehr als 32 Grad jedoch sehr gute Kilometerleistungen erbracht obwohl die Strecke an der Oder/Neiße wesentlich hügeliger ist als erwartet. Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Teilstück mit sehr schönen Unterkunftsmöglichkeiten, guter Küche, gastfreundlichen Menschen und einem für unsere Verhältnisse hervorragenden Preisleistungsverhältnis. Vor der Ausreise aus Polen durchquerten wir Stettin, eine wunderschöne alte Stadt, von deren Charme wir jedoch nichts mitbekamen, denn bei dem sehr starken Verkehr und schlechten Straßenverhältnissen entwi-ckelte sich die Ortsdurchfahrt zu einem echten Abenteuer. Dank der leuchtenden Staubwolke-Trikots verlief jedoch alles unfallfrei. Die Landschaft rechts und links der polnischen Grenze in Richtung Mecklenburg Vorpommern ist dagegen wiederum ein echtes „Radlerparadies“ mitsehr schöner Natur, wenig befahrenen (zum Teil zwar schlechten) Straßen und verschlafenen kleinen Ortschaften. Da wir in der Hauptsaison reisten, erwies sich in Küstennähe die abendliche Unterkunftssuche als sehr problematisch. Wir hatten allerdings wie immer Glück und fanden jeden Abend eine Bleibe. Die Bandbreite der Unterkünfte war beachtlich, vom Bauwagen, über Gartenlaube, Luxushotel bis zum Wasserschloss war auf dieser Etappe alles dabei. Die letzten beiden Tage waren geprägt von Sonne und Ostseeküste und auch für ein erfrischendes Bad in der See blieb noch Zeit. Die Fahrer erlebten eine insbesondere außerhalb der Ferienzeit sehr empfehlenswerte Radfahrstrecke. An Usedom vorbei über den Darß, an Rügen vorbei, durch die schönen Hansestädte Rostock und Wismar bis zu den Seebädern Warnemünde, Timmendorfer Strand und Scharbeutz erreichten wir am vorletzten Abend Eutin. Der letzte Tag mit einer sehr entspannten Umrundung des Plöner Sees bildete dann den perfekten Schlusspunkt dieser Etappe und somit der gesamten Deutschlandumrundung.


Rückblickend war es für alle eine herausragende Erfahrung Deutschland einmal komplett zu umrunden. Die vielen positiven Erlebnisse in den Nachbarländern und die herrlichen zum Teil auch sehr anspruchsvollen Radstrecken werden dauerhaft in Erinnerung bleiben. Wir empfehlen diese Strecke allen interessierten Radler, die ein wenig Mut zum Abenteuer mitbringen und sich die Zeit für eine so lange Tour nehmen möchten.

Herzliche Grüße Eure Staubwolke

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Team Staubwolke beim legendären „Vätternrundan“ in Schweden am Start

Die Staubwolke startete in der Nacht vom 14. zum 15. Juni bei der 48. Auflage des Vätternrundan in Motala, Schweden. Der Vätterrundan ist nach Angaben des Veranstalters das größte Freizeit-Radsportevent der Welt mit über 20.000 Startern aus 45 Ländern und führt über 300 km rund um den Vätternsee. Das Event hat eine interessante Geschichte und wurde am 17. Juni 1966 erstmalig adurchgeführt. Ziel von schwedischen Sportmedizinern war es damals, das Verhältnis zwischen hartem Training und ausreichender Nahrungsaufnahme zu testen. Die erste Tour ging über 22 Stunden von Motala aus und die gewonnenen Erkenntnisse werden heute noch in der Sportmedizin verwendet. Der erste Vätternrundan sorgte damals für mächtig Wirkbel: war es wirklich für Jedermann zumutbar oder doch nicht einfach nur Wahnsinn? 328 Männer und 6 Frauen nahmen damals an dieser ersten Tour teil.  Heute ist der Vätternrundan ein weltbekanntes Radsportereignis.

Also Grund genug für die Staubwolke,  sich auch dieser Strapaze zu stellen. Mit etwas Glück war es gelungen, im Nachrückverfahren an die sehr begehrten Startplätze zu kommen. Am 14. Juni ab 18 Uhr wurde das Feld in Kleingruppen zu jeweils 50-100 Startern mit jeweils 2 Minuten Abstand auf die Reise geschickt. Team Staubwolke startete kurz vor der Dämmerung um 22:58 Uhr im  Hafen in Motala. Eine Motorradeskorte geleitete die Gruppe aus der Stadt auf die Strecke und die Tour über eine kurze Mitsommernacht und einen knappen Tag konnte beginnen. Auf den ersten 100 km hatten die Fahrer gleich gegen starken, böigen Wind von vorne anzukämpfen. Außerdem war die Strecke entgegen den Vermutungen alles andere als flach (insgesamt mussten mehr als 1500 Höhenmeter zu bewältigt werden) und die einbrechende Dunkelheit tat ihr Übriges um die Tour zu einer echten Herausforderung werden zu lassen. Allerdings setzt eine Nachtfahrt im Pulk eine Menge Adrenalin frei, so dass Team Staubwolke nach den ersten 107 km die Stadt Jönköping am südlichsten Ende des Sees in bester Laune und wohlbehalten erreichte. Die Tour ist übrigens für ihre perfekte Organisation und hervorragende Verpflegung bekannt. In Abständen von jeweils ca. 30 Kilometern wurde den Fahrern warme Blaubeersuppe, Bananen, frischer Filterkaffee, Honigbrötchen, Kötbular auf Kartofellpüree mit Heidelbeermus  oder diverse Kaltgetränke serviert, was den  Vätternrundan auch kulinarisch zu einem besonderem Ereignis werden lässt.  Die Versorgung von tausenden Rennradfahrern ohne Stau und Wartezeiten ist eine echte logistische Meisterleistung.

Von Jönköpping aus wurde die Geschwindigkeit unterstützt durch leichten Rückenwind und aufgehender Sonne drastisch erhöht, so dass die nächsten 100 km über Fagerhult, Hjo bis nach Karlsborg sehr schnell abgehakt werden konnten. Nach einem Tässchen frischem Kaffee und einer Portion Gewürzgurken (warum auch immer) wurden die nächsten 50 km ebenfalls schnell problemlos absolviert, obwohl Beine und Po bereits deutlich zu spüren waren.  Das mittlerweile sehr  sonnige Wetter und die steigenden Temperaturen taten ihr übriges.  Doch die echte Herausforderung folgte nach dem nördlichen Wendepunkt über die Hammersundet Brücke in Richtung Motala. Der extreme Gegenwind vom Vortag war sofort  zurück und langgezogene Steigungen über mehr als 20 km förderten die letzten „Körner“ wie man im Rennradjargon sagt. Mit Erreichen der Stadtgrenze von Motala waren jedoch alle Strapazen sofort vergessen, denn die Stadt war im Ausnahmezustand. Zehntausende Teilnehmer, Schlachtenbummler oder einfach radsportinteressierte Besucher aus aller Welt feierten eine gigantische Radsportparty am See. Nach 11 Stunden reiner Fahrzeit  bei einer Duchschnittsgeschwindigkeit von 27,4 km, zwar geschafft aber bester Laune erreichte Team Staubwolke wohlbehalten das Ziel. Wir empfehlen diese Veranstaltung allen geübten Radfahrern als Werbung für den Rad-Breitensport, denn nicht nur die sehr schöne Landschaft auch die perfekte Organisation und die vielen Besucher aus aller Welt machen diese Veranstaltung zu einem wirklichen Highlight.

Mit sportlichen Grüßen Team Staubwolke